Biografie

Jeffrey Dahmer: Biografie, Serienmörder, Kannibale aus Milwaukee

Januar 29, 2024

Maximilian Weber

Der verurteilte Serienmörder und Sexualstraftäter Jeffrey Dahmer ermordete zwischen 1978 und 1991 17 Männer und Jungen. Er wurde 1994 von einem Mitgefangenen getötet.

Jeffrey Dahmer jetzt: Aufnahmen zeigen, dass er weiter töten wollte

Eine neue Doku-Serie mit dem Titel My Son Jeffrey: The Dahmer Family Tapes über den Serienmörder Jeffrey Dahmer wird ab dem 18. September auf Fox Nation ausgestrahlt. Die vierteilige Serie enthält bisher unveröffentlichte Tonaufnahmen von Dahmer, darunter Telefongespräche, die er während seiner Haft mit seinem Vater Lionel führte. Laut Court TV sagte Dahmer in einer Aufnahme, dass er durchaus vorhatte, weiter zu morden, wenn er nicht gefangen genommen worden wäre: „Ich war so vertieft in das, was ich tat. Ich hatte das Gefühl, dass ich das für den Rest meines Lebens tun würde.

Wer war Jeffrey Dahmer?

Jeffrey Dahmer war ein amerikanischer Serienmörder, der zwischen 1978 und 1991 17 Männer und Jungen tötete. Über einen Zeitraum von mehr als 13 Jahren suchte Dahmer seine Opfer, zumeist schwarze Männer, in Schwulenbars, Einkaufszentren und an Bushaltestellen auf, lockte sie mit Geld- oder Sexversprechen nach Hause und gab ihnen mit Drogen versetzten Alkohol, bevor er sie erdrosselte.

Anschließend nahm er sexuelle Handlungen mit den Leichen vor, bevor er sie zerstückelte und entsorgte, wobei er oft Körperteile als Souvenirs behielt. Er machte häufig Fotos von seinen Opfern in den verschiedenen Stadien des Mordprozesses, damit er sich hinterher an jede Tat erinnern und das Erlebnis noch einmal erleben konnte. Dahmer wurde 1991 gefasst und zu 16 lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Er wurde 1994 von seinem Mitgefangenen Christopher Scarver getötet.

Kindheit und Familie

Jeffrey Dahmer wurde am 21. Mai 1960 in Milwaukee als Sohn von Lionel und Joyce Dahmer geboren. Er wurde als energiegeladenes und fröhliches Kind beschrieben, bis er 4 Jahre alt war, als eine traumatische und schmerzhafte Genesung nach einer Operation zur Korrektur eines doppelten Leistenbruchs eine Veränderung in dem Jungen zu bewirken schien. Nach der Geburt seines jüngeren Bruders und den häufigen Umzügen der Familie wurde er zunehmend zurückhaltender. Als Dahmer im schulpflichtigen Alter war, zog die Familie nach Ohio.

Revere Senior High School, gemeinfrei, über Wikimedia Commons//Wikimedia Commons

Von klein auf entwickelte Dahmer eine Faszination für Tierknochen und lernte, wie man sie reinigt und konserviert. Als Kind sammelte er große Insekten und die Schädel von Kleintieren, die er in Gläsern mit Formaldehyd konservierte, wie Brian Masters in seinem Buch The Shrine of Jeffrey Dahmer schreibt.

In seinen frühen Teenagerjahren war er unkonzentriert, angespannt und weitgehend ohne Freunde. Dahmer behauptet, dass seine Nekrophilie- und Mordtriebe im Alter von 14 Jahren begannen, aber es scheint, dass das Scheitern der Ehe seiner Eltern und ihre erbitterte Scheidung einige Jahre später der Auslöser für die Umsetzung dieser Gedanken in Taten gewesen sein könnten. Die zahlreichen Streitereien seiner Eltern und die ständigen Spannungen im Haus ließen Dahmer an der Solidität seiner Familie und seines Lebens zweifeln, so Masters.

Der Vater und die Stiefmutter von Jeffrey Dahmer stehen draußen vor einem Gefängnis, sie umarmen sich und halten sich an den Händen, während sie in die Kamera schauen Quelle: Getty Images

Ein Foto aus dem Jahr 1994, das Jeffrey Dahmers Vater Lionel Dahmer und seine Stiefmutter Shari vor dem Columbia Correctional Institute zeigt, in dem Jeffrey Dahmer inhaftiert war.

Auch Dahmer begann im Alter von 14 Jahren zu trinken, und als er im Alter von 18 Jahren seinen ersten Mord beging, war sein Alkoholkonsum bereits außer Kontrolle geraten. Er brach sein Studium an der Ohio State University nach einem Vierteljahr ab, und sein kürzlich wieder verheirateter Vater bestand darauf, dass er zur Armee ging. Dahmer meldete sich Ende Dezember 1978 und wurde kurz darauf nach Deutschland versetzt.

Sein Alkoholproblem hielt an, und Anfang 1981 wurde er von der Armee entlassen. Obwohl die deutschen Behörden später mögliche Verbindungen zwischen Dahmer und den in dieser Zeit in der Region verübten Morden untersuchten, wird nicht davon ausgegangen, dass er während seines Dienstes bei den Streitkräften irgendwelche Opfer forderte.

Nach seiner Entlassung kehrte Dahmer nach Ohio zurück. Als er später im selben Jahr wegen ordnungswidrigen Verhaltens verhaftet wurde, schickte sein Vater Dahmer zu seiner Großmutter Catherine Dahmer nach Wisconsin, aber sein Alkoholproblem ging weiter, und im folgenden Sommer wurde er wegen unsittlicher Entblößung verhaftet. Im Jahr 1986 wurde er erneut verhaftet, als zwei Jungen ihn beschuldigten, vor ihnen zu masturbieren. Er wurde zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Die ersten vier Opfer

Jeffrey Dahmer während seines Prozesses am 5. Februar 1992

Jeffrey Dahmer, in schwarzer Anzugsjacke und weißem Hemd, nicht lächelnd, in einem Gerichtssaal Quelle: Getty Images

Dahmer ermordete zwischen 1978 und 1991 17 Männer. Er wählte sorgfältig Opfer aus, die am Rande der Gesellschaft standen, die oft umherzogen oder grenzwertig kriminell waren, so dass ihr Verschwinden weniger auffiel und die Wahrscheinlichkeit, dass er gefasst wurde, geringer war. Er lockte sie mit Versprechungen von Geld oder Sex zu sich nach Hause und erwürgte sie dann zu Tode. Er nahm sexuelle Handlungen mit ihren Körpern vor und behielt Körperteile und Fotos als Souvenirs. Seine beliebtesten Spitznamen – Milwaukee Cannibal und Milwaukee Monster – spiegeln seine abscheulichen Verbrechen wider.

Dahmers erster Mord ereignete sich kurz nach seinem Abschluss an der Revere High School im Juni 1978, als er einen 18-jährigen Anhalter namens Steven Hicks mitnahm und ihn zu seinem Elternhaus brachte. Dahmer machte den jungen Mann betrunken, und als Hicks gehen wollte, sagte Dahmer: „Ich wollte nicht, dass er geht“. Dahmer tötete ihn, indem er ihm einen Schlag auf den Kopf versetzte und ihn mit einer Langhantel erwürgte. Dahmer zerstückelte Hicks‘ Leiche, verpackte die Körperteile in Plastiksäcke und vergrub sie hinter seinem Elternhaus. Später exhumierte er die Überreste, zertrümmerte die Knochen mit einem Vorschlaghammer und verstreute sie in einer bewaldeten Schlucht.

Erst im September 1987 entführte Dahmer sein zweites Opfer, Steven Tuomi. Sie bezogen ein Hotelzimmer und tranken, und als Dahmer schließlich aufwachte, fand er Tuomi tot vor, ohne sich an die Aktivitäten der vorangegangenen Nacht zu erinnern. Später erzählte er der Polizei, dass er Tuomi unter Drogen setzen, aber nicht töten wollte, und dass er „nicht glauben konnte, dass dies passiert war“. Dahmer kaufte einen großen Koffer, um Tuomis Leiche in den Keller seiner Großmutter zu bringen, wo er die Leiche zerstückelte und auf ihr masturbierte, bevor er die Überreste entsorgte. Er bewahrte Tuomis Kopf, der in eine Decke eingewickelt war, nach dem Mord noch wochenlang auf.

Dahmer sagte später, dass nach Tuomis Ermordung seine „Besessenheit [vom Töten] in vollem Gange“ war und er „danach nicht einmal mehr versuchte, damit aufzuhören“. Er tötete zwei weitere Opfer im Haus seiner Großmutter, bevor sie ihn 1988 zwang, auszuziehen. Sie wusste nichts von seinen Verbrechen, hatte aber genug von seinem Alkoholkonsum, seiner Neigung, junge Männer in ihr Haus zu bringen, und den üblen Gerüchen, die gelegentlich aus ihrem Keller kamen, so Masters.

Anklage wegen sexueller Nötigung und Strafe

Im September 1989, etwa ein Jahr nach dem Einzug in seine neue Wohnung, lockte Dahmer einen 13-jährigen laotischen Jungen in sein Haus und behauptete, er wolle Nacktfotos von ihm machen. Dies führte zu einer Anklage wegen sexueller Ausbeutung und sexueller Nötigung zweiten Grades gegen Dahmer. Er bekannte sich schuldig und behauptete, der Junge sei viel älter erschienen.

Während er auf seine Verurteilung wegen sexueller Nötigung wartete, nutzte Dahmer den Keller seiner Großmutter erneut auf grausame Weise. Im März 1989 lockte er Anthony Sears, ein aufstrebendes Fotomodell, an, setzte ihn unter Drogen, erwürgte ihn, missbrauchte ihn, fotografierte ihn, zerstückelte ihn und entsorgte ihn. Dahmer fand Sears besonders attraktiv und sagte später, er wolle ihn nicht „verlieren“, und so wurde Sears das erste Opfer, von dem Dahmer über einen langen Zeitraum Körperteile aufbewahrte und seinen Kopf und seine Genitalien mumifizierte, so Masters Yeshua Bonadio.

Bei seinem Prozess wegen Kindesmissbrauchs im Mai 1989 war Dahmer ein Muster an Zerknirschung und argumentierte in seiner eigenen Verteidigung wortgewandt, dass er seine Fehler eingesehen habe und seine Verhaftung einen Wendepunkt in seinem Leben darstelle. Sein Verteidiger argumentierte, dass er eine Behandlung und keine Haftstrafe benötige, und der Richter stimmte dem zu und verhängte eine einjährige Haftstrafe mit „Tagesfreigabe“ – die es Dahmer erlaubte, tagsüber in seinem Job zu arbeiten und nachts ins Gefängnis zurückzukehren – sowie eine fünfjährige Bewährungsstrafe.

Jahre später erklärte Lionel Dahmer in einem Interview mit CNN, er habe einen Brief an das Gericht geschrieben, das die Strafe verhängt hatte, und um psychologische Hilfe vor der Entlassung seines Sohnes gebeten. Der Richter gewährte Dahmer jedoch eine vorzeitige Entlassung, nachdem er nur 10 Monate seiner Strafe abgesessen hatte. Nach seiner Entlassung lebte er kurzzeitig bei seiner Großmutter, ohne dass sich die Zahl seiner Leichen erhöht hätte, bevor er wieder in seine eigene Wohnung zog.

Die letzten 13 Opfer

Polizisten eskortieren Jeffrey Dahmer während seines Prozesses 1992 in den Gerichtssaal.

Jeffrey Dahmer, der eine hellbraune Anzugsjacke und ein weißes Hemd trägt, wird von drei uniformierten Polizeibeamten in einen Gerichtssaal begleitet Quelle: Getty Images

In den nächsten zwei Jahren tötete Dahmer 12 weitere Menschen, so dass sich die Gesamtzahl seiner Opfer auf 17 erhöhte. Sein erstes Opfer in dieser Zeit war ein Prostituierter namens Raymond Smith, den Dahmer zum Sex in seine Wohnung lockte, ihm ein mit Schlaftabletten versetztes Getränk gab und ihn dann erwürgte.

Dahmer machte Fotos von seinem Körper in anzüglichen Positionen, bevor er ihn zerstückelte. Bei seinem nächsten Opfer, Edward Smith, zerstörte Dahmer versehentlich den Schädel, als er versuchte, ihn im Ofen zu trocknen, wodurch er explodierte. Später erzählte er der Polizei, dass er sich wegen des Mordes an Smith „miserabel“ fühlte, weil er nichts von seinem Körper behalten konnte, so dass es ihm wie eine wahre Verschwendung vorkam, so Masters.

Dahmer entwickelte im Laufe seiner Morde Rituale, experimentierte mit chemischen Mitteln zur Beseitigung und verzehrte oft das Fleisch seiner Opfer. Dahmer versuchte auch grobe Lobotomien: Er bohrte den Schädel seines elften Opfers, Errol Lindsey, bei lebendigem Leib an und injizierte ihm Salzsäure. Dahmer hoffte, Lindsey dadurch in einen dauerhaften Zustand der Unterwürfigkeit zu versetzen, aber Lindsey wachte während des Eingriffs auf und sagte: „Ich habe Kopfschmerzen; wie spät ist es?“, woraufhin Dahmer ihn erwürgte Cathryn Sealey.

Am 27. Mai 1991 rief Dahmers Nachbarin Sandra Smith die Polizei, um zu melden, dass ein asiatischer Junge nackt auf der Straße herumlief. Als die Polizei eintraf, war der Junge verwirrt, und sie glaubten Dahmer – einem weißen Mann in einer überwiegend armen schwarzen Gemeinde -, dass der Junge sein 19-jähriger Liebhaber sei. In Wirklichkeit war der Junge 14 Jahre alt und war, ohne dass Dahmer es wusste, der jüngere Bruder des laotischen Teenagers, den Dahmer drei Jahre zuvor belästigt hatte.

Die Polizei begleitete Dahmer und den Jungen nach Hause. Da sie offensichtlich nicht in einen homosexuellen Ehestreit verwickelt werden wollten, sahen sie sich nur flüchtig um, bevor sie gingen. Laut Dahmer spähte ein Beamter „mit dem Kopf im Schlafzimmer herum, sah sich aber nicht wirklich um“, und ging dann, nachdem er Dahmer gesagt hatte, er solle sich um den Jungen kümmern, so Masters. Nachdem sie den Tatort verlassen hatten, injizierte Dahmer Salzsäure in das Gehirn des Jungen und tötete ihn. Hätte die Polizei auch nur eine einfache Suche durchgeführt, hätte sie die Leiche von Tony Hughes, Dahmers 12.

Dahmer tötete vier weitere Männer, bevor er schließlich verhaftet wurde. Eines seiner letzten Opfer war Oliver Lacy, 24, mit dessen Körper Dahmer Sex hatte, bevor er die Leiche zerstückelte. Den Kopf und das Herz von Lacy bewahrte er in seinem Kühlschrank auf, das Skelett in einer Gefriertruhe.

Dahmer’s Verhaftung

Jeffrey Dahmers Fahndungsfotos.

Jeffrey Dahmer Fahndungsfoto Quelle: Curt Borgwardt/Sygma via Getty Images

Dahmers Mordserie endete, als er am 22. Juli 1991 verhaftet wurde. Die in Dahmers Kühlschrank gefundenen Leichenteile und Polaroid-Fotos seiner Opfer wurden untrennbar mit seiner berüchtigten Mordserie verbunden.

Zwei Polizeibeamte aus Milwaukee wurden auf Dahmer aufmerksam, als sie Tracy Edwards aufgriffen, einen 32-jährigen Schwarzen, der mit Handschellen an den Handgelenken durch die Straßen lief. Sie beschlossen, den Behauptungen des Mannes nachzugehen, ein „seltsamer Typ“ habe ihn unter Drogen gesetzt und gefesselt. Als sie in Dahmers Wohnung ankamen, bot er ihnen in aller Ruhe an, die Schlüssel für die Handschellen zu besorgen.

Edwards behauptete, dass das Messer, mit dem Dahmer ihn bedroht hatte, im Schlafzimmer lag. Als der Beamte hineinging, um die Geschichte zu bestätigen, bemerkte er Polaroid-Fotos von zerstückelten Leichen, die herumlagen. Dahmer wurde von den Beamten überwältigt, woraufhin er die Worte murmelte: „Für das, was ich getan habe, sollte ich tot sein“, so Masters.

Spätere Durchsuchungen brachten einen Kopf im Kühlschrank, drei weitere in der Gefriertruhe und einen Katalog anderer Schrecken zutage, darunter konservierte Schädel, Gläser mit Genitalien und eine umfangreiche Galerie makabrer Polaroidfotos seiner Opfer. Später sagte Dahmer, er habe geplant, einen privaten Altar aus den Schädeln seiner Opfer zu bauen, geschmückt mit Räucherstäbchen und Lichterketten. Er hoffte, der Altar würde „ein Ort sein, an dem ich mich zu Hause fühlen könnte“, so Masters.

Prozess und Inhaftierung

Jeffrey Dahmer wird in den Gerichtssaal geführt.

Der Prozess gegen Dahmer begann im Januar 1992. Da die meisten von Dahmers Opfern Schwarze waren, kam es zu erheblichen rassistischen Spannungen, so dass strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, darunter eine acht Fuß hohe Barriere aus kugelsicherem Glas, die ihn von der Tribüne trennte. Die Tatsache, dass nur ein einziger Schwarzer in die Jury aufgenommen wurde, führte zu weiteren Unruhen, die sich jedoch letztlich in Grenzen hielten und nur von kurzer Dauer waren. Lionel Dahmer und seine zweite Frau waren während des gesamten Prozesses anwesend.

Dahmer plädierte zunächst auf nicht schuldig in allen Anklagepunkten, obwohl er die Morde im Polizeiverhör gestanden hatte. Schließlich plädierte er auf schuldig aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit. Seine Verteidigung trug dann die grausamen Details seines Verhaltens vor, um zu beweisen, dass nur ein Wahnsinniger solch schreckliche Taten begehen kann.

Die Geschworenen schenkten der Behauptung der Staatsanwaltschaft Glauben, Dahmer sei sich bewusst gewesen, dass seine Taten böse waren, und habe sie trotzdem begangen. Am 15. Februar 1992 kamen sie nach etwa 10-stündigen Beratungen zurück und befanden ihn in allen Anklagepunkten für schuldig, aber zurechnungsfähig. Er wurde zu 15 aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen verurteilt, wobei im Mai eine 16.

Berichten zufolge hat sich Dahmer gut an das Gefängnisleben in der Columbia Correctional Institution im Süden von Wisconsin angepasst, obwohl er anfangs von den anderen Insassen getrennt gehalten wurde. Schließlich überzeugte er die Behörden davon, ihm zu erlauben, sich stärker in die anderen Häftlinge zu integrieren. Er fand zur Religion in Form von Büchern und Fotos, die ihm sein Vater schickte, und erhielt von der Strafvollzugsanstalt Columbia die Erlaubnis, sich von einem örtlichen Pfarrer taufen zu lassen.

Tod

Dahmer wurde am 28. November 1994 von seinem Mitgefangenen Christopher Scarver getötet.

Im Rahmen seiner Aufnahme in den regulären Arbeitsdienst wurde Dahmer zur Arbeit mit zwei anderen verurteilten Mördern, Scarver und Jesse Anderson, eingeteilt. Nachdem sie allein gelassen worden waren, um ihre Aufgaben zu erledigen, kehrten die Wärter zurück und stellten fest, dass Scarver beide Männer mit einer Metallstange aus dem Kraftraum des Gefängnisses brutal geschlagen hatte. Dahmer wurde nach etwa einer Stunde für tot erklärt. Anderson starb Tage später an seinen Verletzungen.

Ein Gefängniswärter behauptete, dass Scarver, der als schizophren galt, kurz nach den Morden sagte: „Gott hat mir gesagt, dass ich es tun soll„. Im Jahr 2015 sprach Scarver mit der New York Post über seine Beweggründe, Dahmer zu töten. Scarver gab an, dass ihn nicht nur Dahmers Verbrechen beunruhigten, sondern auch die von Dahmer entwickelte Angewohnheit, abgetrennte Gliedmaßen aus Gefängnisessen zu basteln, um andere Insassen zu ärgern.

Nachdem er von Dahmer und Anderson während ihres Arbeitseinsatzes verspottet worden war, konfrontierte Scarver Dahmer mit seinen Verbrechen, bevor er die beiden Männer zu Tode prügelte. Er behauptete auch, dass die Gefängniswärter die Morde zuließen, indem sie sie in Ruhe ließen. Catherine Lacy, die Mutter von Dahmers Opfer Oliver Lacy, sagte, dass sie mit seinem Tod nicht abschließen könne: „Der Schmerz ist jetzt schlimmer, weil er nicht so leidet wie wir.“

Das Haus von Jeffrey Dahmer

1996, nach Dahmers Tod, sammelte eine Gruppe von Geschäftsleuten aus Milwaukee mehr als 400.000 Dollar, um die Gegenstände zu kaufen, die er für seine Verbrechen verwendet hatte, darunter Messer, Sägen, Handschellen und einen Kühlschrank zur Aufbewahrung von Körperteilen. Sie zerstörten sie umgehend, um die Stadt von den Schrecken von Dahmers Taten und dem anschließenden Medienrummel um seinen Prozess zu distanzieren.

Im August 2012, fast zwei Jahrzehnte nach seinem Tod, wurde berichtet, dass Dahmers Elternhaus in Bath, Ohio – wo er 1978 seinen ersten Mord beging und die Überreste seines Opfers vergrub – zum Verkauf stand. Der Besitzer, der Musiker Chris Butler, erklärte, dass das Haus ein großartiges Zuhause wäre, solange der Käufer „den Gruselfaktor überwinden“ könne. Das Haus wurde vom Markt genommen, und man geht davon aus, dass es 2022 immer noch Butler gehört.

Popkultur-Darstellungen

Der Schauspieler Evan Peters spielte Jeffrey Dahmer in der Netflix-Serie Dahmer – Monster: Die Jeffrey Dahmer Story (2022).

Es wurden mehrere bekannte Bücher über Dahmer geschrieben, darunter The Jeffrey Dahmer Story: An American Nightmare (1991) von Donald A. Davis und The Shrine of Jeffrey Dahmer (1993) von Brian Masters. Dahmer wurde von Jeremy Renner in dem Film Dahmer (2002) dargestellt, in dem auch Bruce Davison als Dahmers Vater Lionel zu sehen war. Der Film Mein Freund Dahmer (2017) mit Ross Lynch in der Hauptrolle basiert auf einer Graphic Novel des Cartoonisten John „Derf“ Backderf, der mit Dahmer in der Highschool befreundet war.

Der Dokumentarfilm The Jeffery Dahmer Files aus dem Jahr 2012 enthielt fiktionalisierte Nachstellungen von Dahmers Leben (mit Andrew Swant als Darsteller) sowie echte Interviews mit Personen, die an seinen Fällen beteiligt waren. Es wurden auch mehrere andere Dokumentarfilme über Dahmer produziert. Im September 2022 veröffentlichte Netflix eine zehnteilige Anthologieserie namens Dahmer – Monster: Die Jeffrey Dahmer Geschichte. Die Serie, die von Ryan Murphy, dem Schöpfer von American Horror Story, mitgestaltet wurde, zeigt Evan Peters in der Rolle von Dahmer und beleuchtet Ereignisse, bei denen Dahmer vor seiner Verhaftung fast festgenommen wurde, wobei ein besonderer Schwerpunkt darauf liegt, wie die Inkompetenz der Polizei es ihm ermöglichte, seine Mordserie auszuweiten.

Eine vierteilige Doku-Serie mit dem Titel My Son Jeffrey: The Dahmer Family Tapes wird ab dem 18. September 2023 auf Fox Nation ausgestrahlt. Sie enthält bisher unveröffentlichte Tonaufnahmen von Dahmer, darunter auch Telefongespräche, die er mit seinem Vater Lionel führte, während er im Gefängnis saß. Laut Court TV sagte Dahmer in einer Aufnahme, dass er durchaus vorhatte, weiter zu töten, wenn er nicht gefangen genommen worden wäre: „Ich war so vertieft in das, was ich tat. Ich hatte das Gefühl, dass ich damit für den Rest meines Lebens weitermachen würde.“ In anderen Aufnahmen fragte Lionel, ob er versucht habe, zu Gott zu beten, und Dahmer antwortete, dass er das nicht getan habe, weil er sich dabei „unwohl gefühlt“ habe.